Auch wenn es für einige Branchen dank zahlreicher Lockerungen wieder bergauf geht, sind viele Unternehmen von der Corona-Pandemie noch stark betroffen. Daher hat die Bundesregierung am 9. Juni beschlossen, die Überbrückungshilfen für Unternehmer zu verlängern. Zusätzlich zu der sogenannten Überbrückungshilfe III Plus wird es eine Restart-Prämie für Unternehmen bis zum 31. September 2021 geben. Dabei bleiben die Bedingungen für die Förderungen gleich und es dürfen nur Unternehmen Anträge auf Hilfen stellen, die corona-bedingte Einbußen von mindestens 30 Prozent hatten.
Diese Hilfen gibt es jetzt für Unternehmen
Im Rahmen der Überbrückungshilfe III Plus werden die Förderungen für Unternehmen erhöht. Unternehmen, die direkt oder indirekt von den Schließungen betroffen sind, können zukünftig einen Schadensausgleich von bis zu 40 Millionen Euro erhalten. Neu im Programm ist die sogenannte Restart-Prämie, die für Unternehmen gedacht ist, die aufgrund der Wiedereröffnung ihres Betriebs, Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückholen und deswegen erhöhte Personalkosten haben. Außerdem kommt hinzu, dass Unternehmen zukünftig Anwalts- und Gerichtskosten von bis zu 20.000 Euro pro Monat erstattet bekommen, wenn sie ihr Unternehmen aufgrund eines drohenden Insolvenzverfahrens umstrukturieren müssen. Auch für Soloselbstständige lohnt sich die Neustarthilfe durch die Überbrückungshilfe III Plus: Für sie erhöht sich der Zuschuss auf bis zu 1250 Euro pro Monat in der Zeit von Januar bis Juni 2021 und auf bis zu 1500 Euro pro Monat für die Monate Juli bis September. Über den gesamten Zeitraum von Januar bis September 2021 können Soloselbständige somit bis zu 12.000 Euro erhalten.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bezeichnete die neuen Überbrückungshilfen als „wichtiges Signal, damit alle Unternehmen nach der Krise wieder Gas geben können.“ Auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) steht den Hilfen positiv gegenüber, es seien „gute Nachrichten für alle“, dass die Unternehmen selbst bei einem absehbaren Ende der Krise nicht allein gelassen werden.
Aiwanger kritisiert Kurzfristigkeit der Maßnahmen
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern begrüßte ebenfalls die Verlängerung der Überbrückungshilfen. Angesichts der weiter andauernden Beschränkungen in einigen Branchen sei es notwendig, die Unternehmen zu unterstützen, damit sie die Krise überstehen können, so Aiwanger. Er kritisierte aber, dass die Planung bis September vermutlich zu kurzfristig sei und einige Unternehmen noch bis Dezember 2021 auf Unterstützung aus der Politik angewiesen seien werden.