Rund 200 Vertreter der bayerischen Land- und Forstwirtschaft haben sich Ende Februar in Straubing beim Wasserstoff-Gipfel getroffen. Für Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ist Wasserstoff der Schlüssel für die Energiewende.
Aiwanger rief dazu auf, die Chancen des sauberen Energieträgers zu ergreifen. „Wasserstoff ist der Schlüssel zum Gelingen der Energiewende. H2 öffnet viele Türen in die Zukunft der dekarbonisierten Energie und bietet der Land- und Forstwirtschaft gute Perspektiven“, so der Wirtschaftsminister.
Aiwanger kritisiert die EU und die Bundesregierung
Ein wichtiges Ziel des Wasserstoffgipfels war die Vernetzung aller Akteure. „Wir müssen alle zusammen für den Erfolg der Energiewende kämpfen. Gerade in der Landwirtschaft können wir die großen Flächen gleichzeitig für die Nahrungsmittel- und die Energie-Produktion nutzen, zum Beispiel durch Agri-Photovoltaik. Auch bei der Bioenergie ist die Landwirtschaft ein wichtiger Faktor.“ So Aiwanger.
Auf dem Wasserstoffgipfel in Straubing herrschte unter den Experten Einigkeit: Grüner Wasserstoff ist der zentrale Faktor der Energiewende.
Der Wunsiedel-Fall
Der Staatsminister kritisierte die Bundesregierung und die EU-Kommission, die den Einsatz von Wasserstoff in der Energiewende nicht vorantreiben: „Bund und EU reden von Energiewende, bremsen sie aber gleichzeitig aus“ so Aiwanger.
Die größte Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in Bayern ist erst im September in Wunsiedel in Betrieb gegangen, steht aber bereits kurz vor der Schließung. Verantwortlich dafür ist ausgerechnet die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erdachte Strompreisbremse. Das hat zur Folge, dass der Elektrolyseur in Wunsiedel keine direkten Verträge mehr mit Anbietern von Wind- und Solarstrom in der Umgebung eingehen darf, was ihn auf einen Schlag unwirtschaftlich macht.
„Das Zögern der Bundesregierung, den Betreibern der Erdgasnetze die Möglichkeit zu geben, ihre Leitungen für Wasserstoff umzuwidmen, ist ein weiterer Beleg für falsche Weichenstellungen in der Wasserstoff-Politik der Bundesregierung. Dekarbonisieren ohne zu deindustrialisieren wird nur mit Wasserstoff funktionieren. Das müssen Bund und EU nun rasch verstehen, sonst kommen wir nicht voran“ so der Wirtschaftsminister.