Mittelstand in Bayern
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Wie steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung Innovationsanreize schafft

Innovationen sind ein entscheidender Faktor für langfristiges Wirtschaftswachstum, und die Zukunftsfähigkeit von Industrienationen hängt wesentlich mit dem Innovationspotenzial ihrer Volkswirtschaften zusammen. Staatliche Investitionen in der öffentlichen Forschung an Hochschulen und Forschungsinstituten erfüllen genau diesen Zweck. Darüber hinaus kann der Staat aber auch adäquate Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung (FuE) in privatwirtschaftlichen Unternehmen schaffen und so ihr Innovationspotenzial steigern.  

Forschungsförderung über das Steuersystem  

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München (ifo Institut) zeigen, dass Forschungsförderungen über das Steuersystem sich positiv auf die Investitionen von Unternehmen in Innovationsprojekte auswirken und somit deren Innovationspotenzial ankurbeln. Die Studie fasst die Ergebnisse mehrerer quantitativer Evaluationsstudien in Europa, Japan, Kanada, China, Australien und den USA zusammen und zeigt wie die Länder, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung über das Steuersystem vergünstigen, in Sachen Innovation eine Vorreiterrolle spielen. Insbesondere die gezielte steuerliche FuE-Förderung und die allgemeine Förderung durch Senkung von Unternehmenssteuern wirkt sich positiv auf Innovationen aus. „Die Erkenntnis, dass niedrigere Unternehmenssteuern tendenziell zu mehr privatwirtschaftlichen Innovationsaktivitäten führen, ist insbesondere für Deutschland als Hochsteuerland im internationalen Vergleich von Bedeutung und sollte in zukünftigen Steuerdebatten berücksichtigt werden“, meint Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.  

Deutliche Vorteile für Kleine und mittlere Unternehmen 

Die staatliche Förderung von FuE ist deshalb wichtig, weil Investitionen in diesem Bereich besonders unsicher sind und gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ein größeres unternehmerisches Risiko darstellen. Laut einer KfW-Umfrage aus dem Jahr 2020 ist die Innovationsquote im Mittelstand seit 2006 um 46 Prozent gesunken. Eine staatliche Förderung schafft daher für Unternehmen Anreize um, trotz des damit verbunden Risikos, in Innovationen zu investieren. Nach Ansicht der AutorInnen der Studie besitzt eine steuerliche Förderung im Vergleich zur direkten Projektförderung, beispielsweise durch öffentliche Ausschreibungen und langwierige Antragsverfahren, erhebliche Vorteile, von denen KMU besonders profitieren. Ein deutlicher Vorzug einer Förderung über das Steuersystem ist der, das Unternehmen keine aufwändigen Anträge stellen müssen und auf teure Beratungen verzichten können. „Deshalb ist es bei der neuen steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung wichtig, von Anfang an den Prozess zum Erhalt der Steuergutschrift so einfach wie möglich zu halten“, empfiehlt Falck, „Deutschland betreibt diese Art der Förderung seit 2020. Sie verursacht viel weniger Bürokratie und ist deswegen vor allem für kleine und mittlere Unternehmen ein Gewinn“.  

 

 

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