Die Wirtschaft im Großraum München boomt. Die Unternehmen berichten quer durch alle Branchen von einer sehr guten Geschäftslage. Im Jahresverlauf rechnen sie dazu mit deutlichen Zuwächsen. Der IHK-Konjunktur- index für die Region um die Landeshauptstadt ist seit Jahresbeginn deutlich von 122 auf 131 Punkte gestiegen und erreicht damit den höchsten Stand seit Frühjahr 2011. Dies ergab die Auswertung der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für die Stadt München und die Landkreise Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, München, Landsberg am Lech sowie Starnberg.
„Die Unternehmen im Großraum München profitieren vom starken privaten Konsum. Außerdem begünstigt der schwache Euro das Exportgeschäft mit den USA und Asien“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. „Über die Jahresfrist hinaus sind die Betriebe jedoch nicht so optimistisch, denn sie halten sich bei Investitionen weiterhin zurück“, kritisiert Driessen die nach IHK- Ansicht mangelhafte Wirtschaftspolitik. Dass die Unternehmen trotz der anziehenden Konjunktur und guter Finanzierungsmöglichkeiten bei den Investitionen zögern, sei ein Indiz für die sinkende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Bayern, so der IHK-Chef. „Die Unternehmen befürchten noch mehr Eingriffe, noch mehr Bürokratie und noch mehr Verzögerungen bei der Energiewende und großen Infrastrukturprojekten wie der dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen“, sagt Driessen.
Im Großraum München rechnen 35 Prozent der Betriebe mit besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten. Dagegen erwarten nur 8 Prozent eine negative Entwicklung. Der Saldo der Geschäftserwartungen ist damit seit Jahresbeginn deutlich gestiegen – von 18 auf 27 Punkte. Das ist ebenfalls der höchste Wert seit vier Jahren. Mit ihrer aktuellen Situation sind die Betriebe auch sehr zufrieden. 44 Prozent der Betriebe bezeichnen die Geschäftslage als „gut“, nur 10 Prozent als „schlecht“.
Bei den Beschäftigungsplänen setzen die Unternehmen weiter auf behutsame Expansion: Der Anteil der Betriebe, die ihre Belegschaft aufstocken wollen, ist mit 18 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn konstant geblieben. Gleichzeitig rechnen aber nun 11 Prozent statt zuvor 14 Prozent mit einem Job-Abbau. Damit bleibt der Saldo der Beschäftigungspläne mit 7 Punkten weiter im positiven Bereich – der Job-Zuwachs in der Region sollte damit ungebrochen weitergehen. Ein zunehmender Engpass dabei ist der Fachkräftemangel: 40 Prozent der Unternehmen sehen darin ein Risiko für die Geschäftsentwicklung, das ist der höchste Wert seit Herbst 2012.
Bei den Plänen für Investitionen bleiben die Firmen dagegen eher zögerlich. Wollten zu Jahresbeginn 31 Prozent der Unternehmen die Budgets erhöhen, planen dies aktuell nur noch 26 Prozent. Der Anteil derer, die ihre Investitionen kürzen wollen, ist von 12 auf 10 Prozent unmerklich gesunken. Der Saldo der Investitionstätigkeit kommt damit nicht vom Fleck und reduziert sich seit Jahresbeginn von 19 auf 16 Punkte.