2018 ist die deutsche Wirtschaft um rund 1,5 Prozent gewachsen. Dies gab das statistische Bundesamt bekannt. 2017 stand am Jahresende noch ein Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent. Wie sieht es 2019 aus?
Das letzte Jahr war geprägt von einer global abgeschwächten Konjunktur. Auch das Niedrigwasser im Rhein, die Absatzprobleme der Automobilindustrie und dämpfende Sondereffekte wie die Grippewelle oder zahlreiche Streiks ließen das Wachstum hierzulande geringer ausfallen als erwartet.
Gute wirtschaftliche Entwicklung 2018
Nichtsdestotrotz stand am Jahresende ein solides Ergebnis, das zeigt, dass die deutsche Wirtschaft nach wie vor wächst. Die Entwicklung der Einkommen und der Beschäftigung ist 2018 positiv verlaufen. Sowohl die Einkommen (plus 1,8 Prozent) als auch die Konsumnachfrage (plus 1,0 Prozent) der privaten Haushalte legten spürbar zu. Die Erwerbstätigkeit nahm auf hohem Niveau weiter zu und der Rückgang der (Langzeit-)Arbeitslosigkeit wurde fortgesetzt.
Für 2019 wird erwartet, dass sich die Autoindustrie ein Stück weit erholen kann: Die Zulassungszahlen steigen hierzulande bereits seit Oktober wieder. Zusätzliche Impulse ergeben sich durch die Umsetzung des Koalitionsvertrages, durch die Senkung von Steuern und Abgaben oder das Baukindergeld. Laut einer aktuellen Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums setzt sich das Wachstum in Deutschland daher im laufenden Jahr fort.
Indikatoren deuten 2019 auf geringeres Wachstum hin
Ein durch Brexit, Handelskonflikte und politische Spannungen unruhiges außenwirtschaftliches Umfeld bleibt jedoch auch im neuen Jahr eine Herausforderung. Für die Weltwirtschaft zeichnet sich nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums dadurch eine Verlangsamung der Dynamik ab. Die weltweite industrielle Erzeugung startete nur schwach ins vierte Quartal 2018. Auch der ifo Index zum Weltwirtschaftsklima gab für das vierte Quartal 2018 eine verhaltene Stimmung wieder.
Der Welthandel entwickelte sich letztes Jahr im Vergleich zu 2017 gedämpft. Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist dies nicht von Vorteil, auch die deutschen Ausfuhren haben sich 2018 nur verhalten entwickelt. Insgesamt gehen die internationalen Organisationen in ihren letzten Prognosen von einer weniger dynamischen, aber weiterhin noch merklich aufwärtsgerichteten Entwicklung der Weltwirtschaft aus.
Für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten spricht der laufende Anstieg der verfügbaren Einkommen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zieht daher das Fazit: „Deutschland steht derzeit nicht am Beginn einer Rezession, auch wenn es im internationalen Handel mit dem Brexit und den USA ungelöste Probleme gibt.“
Zwar gibt es für 2019 noch keine endgültige Prognose, es kann aber mit weiterem Wachstum gerechnet werden: „Wir hatten jetzt neun Jahre ein maßvolles, gesundes Wachstum ohne Überhitzung und werden auch in diesem Jahr Wirtschaftswachstum haben“, so Altmaier gegenüber dem Handelsblatt. Ende Januar wird die Bundesregierung im Jahreswirtschaftsbericht ihre Prognose für 2019 geben.